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Die Martin-Luckner-Stiftung

Im Gegensatz zu vielen altehrwürdigen Stiftungen ist die Martin-Luckner-Stiftung noch jung - erst im Jahr 2005 wurde sie als rechtsfähig anerkannt und in das Stiftungsverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen.
Gegründet hat die Stiftung die Familie Luckner: Gabriele Luckner, Besitzerin der Hubertus-Apotheke in Halle, und ihre erwachsenen Kinder Tobias und Petra, beide ebenfalls als Pharmazeuten tätig.
Die Stiftung ist dem Andenken Prof. Martin Luckners verpflichtet, der seit 1970 Professor für Pharmazeutische Biologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war und dort als produktiver Wissenschaftler, engagierter Hochschullehrer und innovativer Wissenschaftsorganisator wirkte.

Seine wissenschaftliche Arbeit führte er auch nach seiner Emeritierung weiter. Schwerpunkt seiner Tätigkeit aber war nach dem Jahr 2000 das Biozentrum in Halle sowie die von ihm gegründete Firma BioService Halle GmbH, heute BioSolutions Halle GmbH. Das Biozentrum, dessen Konzeption der Zusammenarbeit von öffentlichen Forschungseinrichtungen und jungen innovativen Firmen er entscheidend mitbestimmt hatte, war Ausdruck seines Strebens nach einem produktiven Verhältnis von Grundlagenforschung und kommerzieller Anwendung. Mit der Gründung einer eigenen Firma stellte er dies auch ganz persönlich auf den Prüfstand. Dass beide Konzepte sich über einen längeren Zeitraum als tragfähig und erfolgreich erwiesen, konnte er leider nur bis zu seinem zu frühen Tod im Jahr 2004 miterleben.
Ganz im Sinne von Martin Luckner hat sich die Stiftung die Förderung der pharmazeutisch-biotechnologischen und biologischen Wissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in ihrem Umfeld auf die Fahne geschrieben. In der vergleichsweise kurzen Zeitspanne seit ihrer Gründung wurde sie vielfach entsprechend ihrem Stiftungsziel fördernd tätig.

Bereits 2006 wurde zum ersten Mal der Forschungspreis der Stiftung vergeben. Der Landwirt Gert Horn erhielt den Preis für seine Forschungsarbeiten zu pflanzlichen Wirkstoffen und zur Unterstützung seiner Firmengründung. Der nächste Preisträger war der junge Chemiker Goran Kaluderovic, der mit seinen Ergebnissen in der Wirkstoffforschung zur Krebsbekämpfung auch international bereits auf sich aufmerksam machte.
Seit 2009 wird jährlich an der Universität der Martin-Luckner-Preis für die beste experimentelle Abschlussarbeit im Bereich der pharmazeutisch-biotechnologischen und biologischen Wissenschaften ausgelobt. Neben wissenschaftlicher Anerkennung erhalten die jungen Preisträger hierbei auch eine finanzielle Unterstützung.
Daneben wurden Forschungsbeihilfen vergeben, z.B. an eine Forschergruppe eines ehemaligen Schülers von Martin Luckner für Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Signaltransduktion in Pflanzenzellen, oder an ausländische Studierende, damit sie ihre Studien in Halle fortsetzen konnten.
Ermöglicht wurde dies alles durch Spenden, die die Stiftung erhielt, besonders aber durch die Arbeit der BioSolutions Halle GmbH. Die Firma, deren Gesellschafter die Stiftung ist, fühlt sich dem Andenken ihres Gründers verpflichtet: Martin Luckner gründete sie 1998, damals noch unter dem Namen BioService Halle GmbH. Der Status als Aninstitut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ermöglicht es der BioSolutions Halle GmbH, ständig neue innovative Ideen aus der Universität aufzugreifen und zu Produkten oder Verfahren weiterzuentwickeln. Erfolgreich arbeitete die Firma z.B. an Projekten zur Wirkung von verschiedenen Naturstoffen, u.a. aus Platanenrinde, auf Krebszellen.
Für die breitere Öffentlichkeit ist insbesondere der Bereich der Molekularbiologischen Analytik sichtbar, in dem Zahnärzte durch Parodontitis-Keimbestimmungen bei der Parodontitisbehandlung ihrer Patienten unterstützt werden. Im chemischen Labor nebenan wird neben der Analytik von Naturstoffen (z.B. von Herzglykosiden aus Digitalis lanata, dem Fingerhut) auch die Analytik klinischer Studien angeboten. Forschung und Service sind eng miteinander verknüpft: Neue Wirkstoffe, die im chemischen Labor synthetisiert und modifiziert wurden, werden in der molekularbiologischen Abteilung an Zellkulturen getestet oder im mikrobiologischen Labor auf ihre Wirksamkeit gegenüber Bakterien oder Pilzen untersucht. Aus dem Bereich der Wirkstofftestung an Zellkulturen wiederum wird z.Zt. ein neuer Servicebereich entwickelt.

Trotz der erfolgreichen Arbeit der BioSolutions Halle GmbH ist die Stiftung weiterhin auf Spenden angewiesen, um ihre anspruchsvollen Förderziele verwirklichen zu können. Wollen Sie unsere Arbeit unterstützen, wenden Sie sich bitte an:

Martin-Luckner-Stiftung
Dr. Barbara Kampa
Weinbergweg 22
06120 Halle

Tel.: 0345-55 59 741
Fax: 0345-55 59 669
E-Mail: infoatmartin-luckner-stiftung.de